Consulting Webflow Template - Rio - Designed by Azwedo.com and Wedoflow.com
Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz im Architekturbüro – Revolution oder Risiko?
Datum:
24.2.2025
Thema:
Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI) hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht und macht auch vor der Architekturbranche nicht halt. Viele größere Architekturbüros fragen sich derzeit: Stehen wir am Beginn einer neuen Planungs-Revolution, oder überschätzen wir den Hype? Fakt ist, dass KI die Architektur- und Designberufe „in die Mitte einer neuen technologischen Revolution gestellt“ hat – noch bevor vielen klar war, dass sie überhaupt begonnen hat​. Bislang werden KI-Tools in Planungsprozessen zwar erst vereinzelt eingesetzt, und die Ergebnisse benötigen noch menschliche Kontrolle​. Doch die Betonung liegt auf noch. Es lohnt sich also, das Thema genauer zu betrachten.

Status quo: Vom Hype zur Praxis

Aktuell experimentieren einige Vorreiter-Büros mit KI-Anwendungen, etwa zur Entwurfsoptimierung, Visualisierung oder Automatisierung lästiger Routineaufgaben. Ein Beispiel ist ARCHITEChTURES, eine Plattform, die mithilfe generativer KI komplette Wohnungsgrundrisse in Minuten statt Monaten entwerfen kann​. Laut einer Umfrage von Architizer und Enscape haben 55 % der befragten 2.000 Design-Profis KI-Technologien bereits angenommen oder experimentieren damit​– ein deutlicher Hinweis, dass der Trend real ist. Gleichzeitig mahnt Dietmar Köring von der Bundesarchitektenkammer: „Bislang werden KI-Anwendungen in der Architektur nur begrenzt genutzt… die generierten Resultate erfordern noch menschliche Kontrolle“​. KI steckt in der Praxis also noch in den Kinderschuhen, doch die Entwicklung schreitet rasant voran.

Chancen: Effizienz und neue Möglichkeiten

Die Verheißungen sind groß: KI könnte Architekturbüros von repetitiven Routineaufgaben entlasten und komplexe Entscheidungsgrundlagen viel schneller aufbereiten​. In frühen Leistungsphasen ließen sich zahllose Entwurfsvarianten in kurzer Zeit durchspielen, was kreativen Spielraum schafft. Bei Engpässen – etwa dem aktuellen Fachkräftemangel – kann KI „eine Hilfestellung sein, auch für Büros, die händeringend Kapazitäten suchen“​. Dank KI könnten sich Architekt*innen vermehrt auf das Gestalterische und Strategische konzentrieren, während Algorithmen zeitaufwendige Analysen übernehmen. Zudem eröffnen KI-Bildgeneratoren neue Wege der Visualisierung: Tools wie LookX AI erzeugen aus einfachen Skizzen fotorealistische Renderings, die ohne langwieriges 3D-Modelling auskommen. Auch bei Bestandsbauten helfen KI-gestützte Funktionen (z.B. Scan-to-BIM oder automatisierte Grundrisserkennung), Planungsprozesse zu beschleunigen​.

Risiken: Verlust der Kontrolle und ungelöste Fragen

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Viele rechtliche und ethische Aspekte sind derzeit noch ungeklärt: Urheberrecht, Haftung, Datenschutz – all das wirft Fragen auf​. Wer trägt z.B. die Verantwortung, wenn eine KI-basierte Planung fehlerhaft ist? Darf ein vom Algorithmus generierter Entwurf ohne Weiteres verwendet werden, oder liegen versteckte Copyright-Probleme vor​? Zudem besteht die Sorge, KI könne langfristig Arbeitsplätze ersetzen. Der Blick in die Geschichte relativiert diese Angst etwas: Als in den 90ern CAD-Software kam, befürchtete man, Bauzeichner würden überflüssig – was so nicht eintraf​. Allerdings hat sich das Berufsbild verändert (klassische Bauzeichner sind heute selten​). Übertragen auf KI heißt das: Bestehende Rollen wandeln sich. Es „kommen neue Aufgaben auf die Beschäftigten zu, wie zum Beispiel das Prompten – also das zielgerichtete Abfragen von KI – oder das Erstellen lokaler KI-Anwendungen“​. Die kreative Kontrolle über Projekte darf nicht an Black-Box-Algorithmen verloren gehen. Architekturbüros müssen daher Kompetenzen aufbauen, um KI-Ergebnisse beurteilen und steuern zu können. Skeptiker warnen zudem vor einer „Uniformierung“ von Entwürfen durch allzu generische KI-Vorschläge – Kreativität und individuelle Baukultur könnten leiden, wenn alle dieselben Tools nutzen.

Fazit: Wachsam bleiben und Potenziale analysieren

KI in der Architektur ist kein Science-Fiction mehr, sondern in ersten Bereichen Realität – von automatisierter Planprüfung bis hin zu Entwurfsgeneratoren. Für große Architekturbüros bedeutet das einerseits Effizienzchancen, andererseits die Notwendigkeit, sich neues Wissen anzueignen und Mitarbeiter weiterzubilden. Die Entwicklung geht schnell: Was vor zwei Jahren Theorie war, ist heute teils Anwendung​. Büros sollten daher jetzt eine strategische Standortbestimmung vornehmen: Wo kann KI bei uns Nutzen stiften, wo bestehen Risiken? Manche Büros ziehen hierfür bereits externe Experten hinzu – etwa in Form einer kostenfreien Potenzialanalyse, um Chancen und Schwachstellen im Umgang mit KI aufzudecken.